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Mittwoch, 17. April 2024

Klimafreundliche Wärme für Burbach

Informationsveranstaltung informierte Bürgerinnen und Bürger über ein mögliches Nahwärmenetz im Ortsteil

Am Montag, dem 8. April 2024, waren gut 60 interessierte Marxzeller Bürgerinnen und Bürger der Einladung der Gemeinde zu einer Informationsveranstaltung in der Windeckhalle gefolgt. Sie nutzten damit die Möglichkeit, sich aus erster Hand über mögliche Optionen für ein künftiges klimafreundliches Nahwärmenetz in Burbach aufklären zu lassen – und Fragen rund um einen künftigen Hausanschluss an solch ein Netz zu stellen.

Nachdem Bürgermeisterin Sabrina Eisele um 18 Uhr das Publikum wie auch die angereisten Expertinnen und Experten begrüßt hatte und Moderator Ivo Pietrzak vom Karlsruher Büro TEXTed eine Vorschau auf den Abend gegeben hatte, warf Matthias Haas vom Brettener Büro BauCON einen Blick auf die generelle aktuelle Situation der Wärmeversorgung. Dabei erläuterte er zunächst, welche sinnvollen Möglichkeiten sich aus heutiger technischer Sicht anbieten, das eigene Gebäude auf eine klimaneutrale oder zumindest -freundliche Wärmeversorgung umzustellen; und zwar auch abhängig von derzeitigem Heizungstyp oder Gebäudezustand. Anschließend stellte er kurz die attraktivsten finanziellen Förderprogramme für eine geplante Erneuerung der eigenen Heizung vor und appellierte an die Anwesenden, diese Unterstützung einschließlich der geförderten fachlichen Beratung durch unabhängige Profis auch zu nutzen.

Natürlich hatte Haas dabei auch die Option des Anschlusses an ein künftiges Wärmenetz berücksichtigt, sodass es jetzt für das Publikum spannend wurde: Franz und Beate Bruckner vom Walldorfer Planungsbüro UBP-consulting skizzierten nun die konkreten Optionen für ein CO2-neutrales Nahwärmenetz in Burbach und verglichen dabei drei mögliche Varianten, die sie ausführlich untersucht hatten. Sie sehen eine Grundversorgung über solarstrombetriebene Wärmepumpen und die ergänzende Wärmeerzeugung über einen mit Holzhackschnitzeln betriebenen Heizkessel vor, jeweils in unterschiedlichen Anteilen. Dabei sei natürlich immer zu berücksichtigen, dass der letztendliche Verbrauchspreis von der Quote der angeschlossenen Gebäude abhängt, und zwar nach einer ganz einfachen Formel: Je mehr angeschlossene Verbrauchsstellen, um so günstiger.

Dabei wiesen beide Bruckners sowohl in ihren Vorträgen als auch in der anschließenden Fragerunde ausdrücklich darauf hin, dass es sich zum jetzigen Zeitpunkt erst um allgemein betrachtete Szenarien handele. Sie seien zwar sorgfältig auf Basis der Analyse sowohl der ermittelten aktuellen Wärmebedarfe in Burbach als auch der Flächenpotenziale erarbeitet worden, würden aber im nächsten Schritt durch eine noch konkretere Machbarkeitsstudie abgesichert, falls die Gemeinde sich für den nächsten Schritt zum Wärmenetz entscheide. Und dafür benötige man eben im ersten Schritt eine Vorstellung, wie viele Haushalte tatsächlich am Anschluss interessiert seien. Abhängig davon würden dann selbstverständlich alle sinnvollen Optionen geprüft und bei Bedarf auch bisher nicht betrachtete Möglichkeiten untersucht.

Ins Spiel kam dabei auch der mögliche Betrieb des Netzes über eine Bürgerenergie-Genossenschaft, womit die Erträge in der Gemeinde blieben und nicht an auswärtige Investoren flössen.

Auch Fragen, ab wann und zu welchem endgültigen Verbrauchspreis man denn Wärme aus dem Netz beziehen könne, stellten sich die Expertinnen und Experten vom Podium. Projektleiter Dr. Matthias Reuter von der Umwelt- und Energieagentur Kreis Karlsruhe (UEA), die die Gemeinde seit Anfang an bei dem Projekt berät und unterstützt, beruhigte einen Bürger, der die Sorge äußerte, man könne erst mit dem Bau eines Netzes beginnen, wenn die gesetzlich vorgesehen kommunale Wärmeplanung bis spätestens Ende 2028 abgeschlossen sei. Vielmehr gehe man genau jetzt diesen Schritt auf die Bürgerschaft zu, weil die Gemeinde ihren Einwohnerinnen und Einwohnern so schnell wie möglich eine Wärmeversorgung anbieten wolle – wenn sie es denn wünschen. Theoretisch könne man also bereits kommendes Jahr in den Bau gehen, ein konkretes Datum hänge aber natürlich davon ab, wie schnell und für welche Variante man sich entscheide.

Einen genauen Endverbrauchspreis könne man ebenfalls erst kalkulieren, wenn eine Machbarkeitsstudie und die darauffolgende Planung abgeschlossen seien. Hier appellierte UEA-Bereichsleiter Karsten Thiel, etwaige in der Öffentlichkeit aufgeschnappte Preise auch richtig einzuordnen. Es greife zu kurz, wenn man nur den aktuellen Ölverbrauch mit dem Kilowattstundenpreis aus Nahwärme vergleiche. Schließlich spare man sich beim Netzanschluss erhebliche weitere Kosten wie Wartung, Schornsteinfeger und natürlich auch die erstmalige Investition für die Neuanschaffung einer Heizung und die nötigen Rücklagen für den zukünftigen Ersatz, da die Anlagen heute erfahrungsgemäß eben keine 30 Jahre mehr halte.

Nachdem alle Fragen aus dem Plenum beantwortet waren, erläuterte Dr. Reuter das weitere Vorgehen. Im nächsten Schritt warte man ab, wie viele unverbindliche Interessensbekundungen für den Anschluss an ein Wärmenetz aus der Bürgerschaft bis 15.06.2024 eingehen werden. Die Vordrucke, die an dem Abend mitgenommen oder sogar gleich ausgefüllt werden konnten, sind auch bei der Ortsverwaltung sowie über die Gemeinde-Website https://www.marxzell.de/ erhältlich. Abhängig von dem Rücklauf prüfe man dann in enger Abstimmung mit der Gemeinde das weitere Vorgehen. Wer sich über den weiteren Fortgang informieren wolle, finde dabei aktuelle Informationen auch auf der Projekt-Website https://zeozweifrei.de/energiequartiere/marxzell-burbach/

Abschließend bedankte sich Ortsvorsteherin Bettina Beier nicht nur bei den Expertinnen und Experten, sondern auch bei den Bürgerinnen und Bürgern für ihr Kommen. Die Möglichkeit, sich im Anschluss noch im persönlichen Gespräch mit dem Planungsteam auszutauschen, wurde rege genutzt, bis dann gegen 21 Uhr die letzten Gäste sichtlich guter Stimmung den Heimweg antraten.

Für Fragen stehen wir Ihnen gerne unter folgenden Kontaktdaten zur Verfügung:

Mail: infrastruktur@marxzell.de

Tel.: 07248 9147 41